Die Hansestadt Stade (plattdeutsch Stood) ist die Kreisstadt des Landkreises Stade in Niedersachsen. Die Stadt hat etwa
46.000 Einwohner. Sie liegt am südwestlichen Ufer der Unterelbe, etwa 45 Kilometer westlich von Hamburg am Rande des Alten Landes
und gehört zur Metropolregion Hamburg. Durch das Stadtgebiet fließt die Schwinge, der Fluss mündet etwa vier Kilometer nordöstlich
des Stadtzentrums in die Elbe.
Der Ortsname Stade geht auf das plattdeutsche Wort für Ufer zurück, es ist heute noch in dem Begriff Gestade enthalten. Eine Stade
bezeichnete seit dem 10ten Jahrhundert einen natürlich entstandenen Landeplatz für kleinere Schiffe. Meist handelte es sich dabei um
die Mündungen kleinerer Nebenflüsse. In Norddeutschland ist der Namensbestandteil -stade bei weiteren Orten zu finden.
Die ersten Siedler kamen bereits 1.000 Jahre vor Christi in die Gegend um Stade. Spätestens um 650 n. Christi entstand daraus eine
befestigte Siedlung mit Schiffslände. Sie lag ca. vier Kilometer südwestlich der heutigen Altstadt (bei Groß Thun) und wurde früher
fälschlich als Schwedenschanze bezeichnet. Hier wurde eine Burganlage errichtet, welche jedoch um 800 aus unbekannten Gründen
aufgegeben wurde. Gleichzeitig wurde die Siedlung nach Nordosten auf den in das Urstromtal der Elbe hineinragenden, verkehrs-
günstigen Geestsporn verlegt. Wahrscheinlich handelt es sich damit um eine der ältesten frühmittelalterlichen Burganlagen in Nord-
deutschland, welche die historische Keimzelle der heutigen Stadt darstellt.
Bis ins 13te Jahrhundert war Stade der wichtigste natürliche Hafen zwischen Cuxhaven und Harburg und ein strategisch wichtiger
Übergangsort über die Elbe. Hier traf die Handelsstraße, die als Ochsenweg von Jütland durch Schleswig-Holstein zum Stade
gegenüberliegenden Fährhafen Itzehoe verlief, auf die zwei alten Fernhandelswege Richtung Paderborn und Hannover.
Im Jahre 994 wurde die Siedlung von den Wikingern geplündert und Stade als Stethu das erste Mal schriftlich erwähnt. Um 1000 wurde
die natürliche Schiffslände zum heutigen Alten Hansehafen ausgebaut.
© 2012 Roland Scheibner