Hundestraße
Während der obere Teil der Hundestraße an der Einmündung zur Königstraße seit alters her durch das ehemalige Katharinen-
kloster bestimmt wird, ist die Hundestraße im unteren Teil von kleinteiliger Wohnnutzung geprägt. Die frühere „Arme-Leute-
Gegend“ ist im letzten Viertel des 20sten Jahrhunderts durch die Altstadtsanierung komplett gewendet worden und heute eine
der Vorzeigestraßen des Flächendenkmals Weltkulturerbe der Lübecker Altstadt, in der sich aufgrund der aufwendigen Sanie-
rung nunmehr gut verdienende Bürger aber auch Künstler wie Karl Gieth ansiedelten. Das ehemalige Klostergelände wird
heute von der neugotischen Fassade des Katharineums und dem Backsteinexpressionismus der Fassade der Stadtbibliothek
von Friedrich Wilhelm Virck (1927) bestimmt. Der Charakter der Hundestraße liegt darin, dass es kaum große Schaufenster
von Läden gibt. Die Haustüren der Häuser Nr. 12 und Nr. 35 sind mit Unterstützung der Possehl- Stiftung und dem Denkmal-
schutz Lübeck, im Sommer 2010, äußerst aufwendig restauriert wurden und mit stilrichtigen Neufassungen versehen worden
(Originale Befundreste waren nicht vorhanden). Besonders die Haustür des Hauses Nr. 12, sie liegt genau gegenüber der Stadt-
bibliothek, zeigt die volle Pracht des Rokokos und gilt als Vorbild für die fachrichtige Wiederherstellung historischer Türen.
Die Hundestraße liegt als Rippenstraße zwischen der Glockengießerstraße und der Dr.-Julius-Leber-Straße auf der östlichen
Seite des Lübecker Altstadthügels. Sie beginnt an der Königstraße und reichte ursprünglich bis zur Stadtmauer am Ufer der
Wakenitz, die durch die Straße „An der Mauer“ markiert wird und in diesem Bereich auch baulich noch in Teilen erhalten ist.
Seit etwa 1900 endet sie an der Kanalstraße, der Uferstraße des damals eröffneten Elbe-Lübeck-Kanals auf der Altstadtinsel.
Im früheren Jacobi Quartier gelegen, lebten in der Hundestraße vor allem ärmere Brauer und Gerber, weshalb dort kaum übermäßig prachtvolle Gebäude wie in den Lübecker Kaufmannsstraßen zu finden sind.
Quelle: Wikipedia
© 2012 Roland Scheibner